Die Mobilitätslinie für den Bielefelder Süden
Planung zur Endstelle in Sennestadt Nord
Die Mobilitätslinie ist eines der großen Infrastrukturprojekte, das Bielefeld bewegt. Dabei soll die Linie 1 ab der heutigen Senne Endstelle entlang der L756 geführt werden, nach der Kreuzkirche in die Elbeallee, auf den Senner Hellweg abbiegen und in der Württemberger Allee enden. Die Endstelle »Württemberger Allee« soll auf Höhe des Frankenwegs liegen.
Die Planung im Überblick
Damit Ende 2025 die finale Planung bei der Bezirksregierung Detmold eingereicht werden kann, arbeiten die Planer:innen vom Amt für Verkehr und moBiel mit Hochdruck. Die Vorplanung in Sennestadt Nord für die Variante „Alsterweg“ wurde im Sommer 2023 abgeschlossen und mit einem einstimmigen Ratsbeschluss der Stadt Bielefeld bestätigt. Dabei wurden in Abstimmung mit den Ämtern der Stadt Bielefeld sowohl der Standort der Haltestellen sowie die Straßenraumgestaltung in der Elbeallee geplant. Nach der erneuten Durchführung der Nutzen-Kosten-Untersuchung aufgrund aktualisierter Förderrichtlinien ab Ende 2023 wurde die Variante „Württemberger Allee“ als Vorzugsvariante festgelegt. Für die aktuelle Vorzugsvariante wurde die Straßenraumgestaltung des Senner Hellweges und der Württemberger Allee mit dem Amt für Verkehr abgestimmt.
Endpunkt
Der Endpunkt „Württemberger Allee“ wird sich zwischen Ostpreußenweg und Frankenweg in der Württemberger Allee befinden. Diese Haltestelle wird, wie die anderen Haltestellen in Sennestadt Nord, ein Mittelhochbahnsteig sein. Auch der Endpunkt wird gemäß neuem Bahnsteigtyp, dem sogenannten Bahnsteig 2.0, mit modernen Bahnsteigelementen und einem transparenten Glasdach, sowie zeitgemäßen Fahrgastinformationsanlagen gestaltet.
Die Bahnen werden am Endpunkt keine raumgreifende Wendeschleife (wie beispielsweise die bestehende Endhaltestelle in der Senne) benötigen, es wird eine sogenannte Stumpfwendeanlage geplant. Somit kann der Endpunkt gut in das heutige Umfeld integriert und der Flächenverbrauch minimiert werden. Um das Stumpfwenden zu ermöglichen, werden Weichen vor der Haltestelle vorgesehen und die Gleise auf besonderem Bahnkörper (d.h. getrennt von der Fahrbahn in der Mitte) liegen.
Haltestellen
Die Bahnsteige in der Elbeallee und der Württemberger Allee werden als Mittelbahnsteige im neuen Design (analog zur Marktstraße oder Sieker Mitte) mit Glasdach und moderner Möblierung geplant. Die Hochbahnsteige sind mindestens 65 Meter lang und erhalten auf beiden Seiten Rampen, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen.
In der Elbeallee sollen insgesamt drei Haltestellen entstehen: auf Höhe der Travestraße, im Sennestadt Zentrum sowie am Alsterweg. Somit ergibt sich ein optimaler Abstand zwischen den neuen StadtBahn-Haltestellen. Eine weitere Haltestelle, der Endpunkt der Trasse, wird in der Württemberger Allee auf Höhe des Frankenwegs geplant.
Verkehrsführung in Sennestadt Nord
Die StadtBahn verkehrt in der Elbeallee straßenbündig. Um die Sicherheit für die Radfahrer zu erhöhen, soll der Radweg auf einem Hochbord verlaufen. Eine getrennte Führung des Geh- und Radweges wird favorisiert, wenn der vorhandene Verkehrsraum breit genug ist.
Somit ist in der Elbeallee auf beiden Seiten ein getrennter Geh- und Radweg bis zur Travestraße bzw. südlich Am Stadion geplant. Zwischen der Travestraße und dem Senner Hellweg ist die Elbeallee schmaler. Um Grunderwerb zu minimieren, wird hier eine gemischte Führung des Geh-/Radweges favorisiert. Auch wenn so platzsparend wie nötig geplant wird, sind laut aktuellem Stand zirka zehn Grundstücke betroffen.
Aktuell befinden sich zwischen Ramsbrockring und Travestraße beidseitig Parkstreifen. Diese werden in der Planung mindestens bis zum Bodeweg weiter vorgesehen. Ab dem Bodeweg sind Parkstreifen im öffentlichen Raum ohne zusätzlichen Grunderwerb nicht möglich. In einer detaillierten Parkplatzuntersuchung rund um die Elbeallee im Herbst 2022 wurde nachgewiesen, dass für alle öffentlichen Parkplätze, die durch die Neuordnung des Straßenraums ggfs. entfallen könnten, in einem Umkreis von 200m abweichende freie Parkplätze vorhanden sind, sodass keine Ausgleich-Parkplätze notwendig sind.
Die zukünftigen Parkstreifen werden durch Bäume gelockert, um den Allee-Charakter der Elbeallee beizubehalten. Für jeden gefällten Baum wird ein Baum an einem neuen Standort, wenn möglich aber weiterhin im gleichen Straßenraum, gepflanzt. Das heißt, dass sich zukünftig ungefähr so viel Bäume wie heute in der Elbeallee befinden werden.
Bei der neuen „Vorzugsvariante Württemberger Allee“ biegt die Stadtbahn in den Senner Hellweg ein und teilt sich dort die Fahrbahn mit den Autos. In der Württemberger Allee fährt sie dann getrennt von der Fahrbahn auf dem Mittelstreifen. Der Querschnitt der Württemberger Allee sieht zwei mindestens 2,50 Meter breite Geh-/Radwege sowie zwei 3,25 Meter breite Fahrbahnen vor. Der begrünte Bahnkörper liegt zwischen den Fahrbahnen. Vor der Endhaltestelle sind zwei Weichenverbindungen, so dass die Stadtbahnen vor dem Endpunkt wenden können.
Für die straßenbündige Führung der Stadtbahn auf dem Senner Hellweg muss die Fahrbahn um ca. einen Meter nach Norden verbreitert werden. Die südlichen Nebenanlagen mit dem Zweirichtungsradweg, die im Jahr 2020 umgebaut wurden, werden nicht angepasst. Aufgrund der Verbreiterung der Fahrbahn sind Baumstandorte genauer zu betrachten, da ihre Kronenbereiche in diesen Verbreiterungsbereich hineinragen. Ziel ist es, mittels geeigneter Schutzmaßnahmen den Baumbestand möglichst zu erhalten. In der Entwurfsplanung soll daher überprüft werden, welche Baumstandorte erhalten bleiben können bzw. welche Ausgleichs- /Ersatzmaßnahmen vorgenommen werden.
Sennestadt Zentrum
Bei einer Neugestaltung des Sennerstädter Zentrums im Bereich zwischen Sennestadtteich und Ehrenbergplatz ergeben sich viele unterschiedliche Anforderungen an den öffentlichen Raum im Sennestädter Zentrum: sei es beispielsweise die Außenflächen für Gewerbetreibende und Anlieger, der neue Mittelbahnsteig und ausreichende Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer:innen oder eine verbesserte Aufenthalts- und Verweilattraktivität im Herzen der Sennestadt.
Zusätzlich ergeben sich durch die veränderten Verkehrsbeziehungen rund um den Sennestadtteich sowie mit dem Abriss der Brücke und dem Neubau eines Kreisverkehres neue Chancen. Denn zukünftig soll der Durchgangsverkehr, Rad und Kfz-Verkehr, in beiden Richtungen über den Ramsbrockring geführt werden. Damit wird die Verkehrsbelastung im zentralen Bereich (zwischen Rewe und Ehrenbergplatz) deutlich reduziert, eine Fußgängerzone könnte entstehen. Die Geschäfte erhalten durch den Wegfall von Parkplätzen erheblichen Expansionsraum.
Die Förderung des Umweltverbundes (ÖPNV, Rad, Fuß) führen zu einem massiven Beitrag zur Verkehrssicherheit und zum Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer:innen. Darüber hinaus machen die derzeitige Parkflächenauslastung sowie die umliegenden freien Parkflächenkapazitäten einen kompletten Wegfall der Parkplätze im Zentrumsbereich möglich. Die Stadtbahnhaltestelle wird zwischen Sparkasse und Ehrenbergplatz eingebettet. Der zentrale Geschäftsbereich wird raumprägend mit neuen und ausreichenden Baumpflanzungen aufgewertet werden, um verbesserte Aufenthaltsqualität und Standortvorteile fürs Zentrum zu generieren.