Die Mobilitätslinie
für den Bielefelder Süden
Verlängerung der StadtBahn-Linie 1
Mit der Verlängerung der StadtBahn-Linie 1 wird die Mobilitätslücke zwischen der Innenstadt und dem Bielefelder Süden geschlossen. Alle Informationen zur Mobilitätslinie und dem aktuellen Planungsstand finden Sie hier.
Der Rat der Stadt Bielefeld hat die Vorplanung zur Mobilitätslinie am 15. Juni 2023 mit einem einstimmigen Beschluss bestätigt. Das Projekt befindet sich derzeit in der Entwurfsplanung, in der die Prüfaufträge aus Politik und Öffentlichkeit bearbeitet und weitere Details ausgearbeitet werden.
Fragen zur Mobilitätslinie?
Kommen Sie mit uns ins Gespräch!
im Sennestadtpavillon
Wir öffnen unser Projektbüro zur Mobilitätslinie immer am 2. Dienstag im Monat und sind für Sie in Sennestadt vor Ort.
Im neu gestalteten Sennestadtpavillon beantworten wir jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr Ihre Fragen rund um die Planung zum StadtBahn-Ausbau.
Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!
Aktuelle Termine:
- 10. Dezember
- 14. Januar
Hier finden Sie uns
Sennestadtpavillon
Sennestadtring 15a
33689 Bielefeld
Ihre Fragen, unsere Antworten
im Video auf einen Blick
Die Planungen zur Streckenführung und der Endhaltestelle in Sennestadt Nord wurden in mehreren Veranstaltungen sowohl der Öffentlichkeit als auch den Betroffenen vorgestellt. Dabei wurden einige Fragen immer wieder an uns herangetragen. Die häufigsten beantworten wir in den nachfolgenden Videos. Schauen Sie darüber hinaus auch gerne in unseren FAQ vorbei.
Planungsauftrag und Beteiligung
Erfahren Sie von Projektleiterin Léa Gauthier, welchen Planungsauftrag moBiel erhalten hat und welche Beteiligungsmöglichkeiten Sie während des Verfahrens haben.
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Was verbessert sich durch die StadtBahn-Verlängerung?
Weniger Umstiege, kürzere Wartezeiten und eine schnelle Verbindung in die Innenstadt - Léa Gauthier erläutert die Verbesserungen, die die Mobilitätslinie mit sich bringt.
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Was verändert sich in Senne und Sennestadt?
Verkehrsplaner Johannes Hege geht der Frage nach, welche Veränderungen sich in Senne und Sennestadt durch das Gesamtprojekt »Mobilitätslinie« für alle Verkehrsteilnehmer:innen ergeben.
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Warum gibt es keine Endhaltestelle an der Kreuzkirche?
Warum wurde eine Endhaltestelle an der Kreuzkirche schlechter bewertet als die Vorzugsvariante in der Elbeallee? Léa Gauthier gibt die Antwort.
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Warum fährt die StadtBahn nicht nach Dalbke?
Verkehrsplaner Johannes Hege erklärt, welche Argumente gegen eine Streckenführung nach Dalbke sprechen.
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FAQ
Hier finden Sie alle Antworten auf die häufigsten Fragen, die uns per E-Mail und Telefon, in Gesprächen oder über die Dialogkarten erreicht haben. Sollte Ihre Frage nicht beantwortet werden, wenden Sie sich gerne per E-Mail an dialog@mobiel.de oder nutzen Sie unser Kontaktformular unten auf dieser Seite.
Projekthintergründe
Historie und Auftrag der Planung
Projekthintergründe
Warum kommt die Planung einer StadtBahn nach Sennestadt so spät?
Sennestadt gehört seit der Gebietsreform 1972 zu Bielefeld. Schon damals war eine StadtBahn-Anbindung vorgesehen. In den Folgejahren wurden zunächst einige andere Projekte in Bielefeld umgesetzt – wie der innerstädtische StadtBahn-Tunnel, der 1991 eröffnet wurde, und die Linie 4 zur Universität, die seit 2000 kaum mehr wegzudenken ist.
In der Zwischenzeit liefen die Planungen auch für andere Stadtteile weiter. Aus dem Mobilitätskonzept »moBiel 2030« ergab sich für Sennestadt die Planung der neuen Linie 5 von Heepen bis Sennestadt in Niederflurtechnik, die infolge der Bürgerbefragung 2014 nicht umgesetzt wird. Schließlich wurde die Hochflurlinie von Senne nach Sennestadt 2016 vom Rat der Stadt Bielefeld beschlossen. Seit 2018 läuft die Planung unter Berücksichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen.
Die Bürgerbefragung am 25. Mai 2014 hat die StadtBahn abgelehnt: Wieso wird jetzt doch geplant?
In der Bürgerbefragung stand die Frage im Fokus »Soll die StadtBahn-Linie 5 von Sennestadt nach Heepen gebaut werden«. Die damaligen Planungen sahen vor, die Linie 5 als Niederflurlinie von der Württemberger Allee in Sennestadt über Brackwede und die Innenstadt nach Heepen zu bauen. Hierbei konnten alle Bielefelder:innen ihre Stimme abgeben. Gegen das Vorhaben sprachen sich insgesamt 53,4 Prozent der Bielefelder:innen aus. Die Sennestädter:innen befürworteten die Linie allerdings überwiegend: 63,7 Prozent der Stimmen wurden für die StadtBahn abgegeben.
Aufgrund der hohen Zustimmung für die StadtBahn in Sennestadt beschloss die Bezirksvertretung Sennestadt am 11.09.2014 einstimmig, dass alle erforderlichen Schritte zu unternehmen sind, um zumindest die StadtBahn nach Sennestadt zu realisieren. Dem schloss sich der Rat der Stadt am 25.06.2015 mit großer Mehrheit an und beauftragte uns und die Stadtverwaltung, eine neue Planung mit der Verlängerung der Linie 1 zur Anbindung der Sennestadt auf den Weg zu bringen. Dieser Auftrag wurde im Juni 2023 mit einem einstimmigen Ratsbeschluss zur Vorplanung noch einmal bekräftigt.
Damit ist es endlich möglich, die grundlegende Mobilitätslücke im Bielefelder Süden zu schließen, die Sennestadt an das StadtBahn-Netz anzuschließen und damit den Ausbau des ÖPNV entscheidend voranzutreiben.
Was ist der konkrete Planungsauftrag für moBiel?
In seiner Sitzung vom 25. Juni 2015 beauftragte der Rat der Stadt Bielefeld uns und die Stadtverwaltung mit den Planungen für eine StadtBahn-Verlängerung der Linie 1 nach Sennestadt – mit dem Ziel, das Baurecht bzw. einen Planfeststellungsbeschluss herbeizuführen. Am 2. Februar 2016 beschloss der Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Bielefeld, dass hierbei die Stadtbezirke Brackwede, Senne und Sennestadt mit einer hochwertigen StadtBahn-Erschließung miteinander zu verbinden sind und diese in Anlehnung an den Bestand als Hochflursystem auszubilden ist.
Zudem bekräftigte der Ausschuss am 26. Juni 2018, dass die Planungen der neuen Mobilitätslinie im Sinne einer integrierten Stadt- und Verkehrsplanung voranzutreiben sind und damit in die aktuellen und gültigen politischen Beschlüsse eingebettet werden:
- Berücksichtigung der Radverkehrsförderung
- INSEK-Programm
- Errichtung der Klimaschutzsiedlung auf dem Schillinggelände und
- den Zielen Lärmreduktion, Klimaschutz und Reduktion der Luftschadstoffe
Zusätzlich sind mit dem Land NRW Abstimmungen zur L756 (ehemalige B68) notwendig, um den Verkehrsraum entsprechend den verkehrspolitischen Zielen der Stadt und des Landes zu gestalten.
Zum Ende der Vorplanungsphase bekräftigte der Rat der Stadt Bielefeld den Auftrag an moBiel zur Anbindung des Bielefelder Südens durch eine StadtBahn-Verlängerung mit einem weiteren Beschluss (15.06.2023).
Gemäß dieser Zielstellung treiben wir in Abstimmung mit den Projektpartnern (der Stadt Bielefeld und Straßen.NRW) die Planung zur Mobilitätslinie für den Bielefelder Süden durch die Verlängerung der StadtBahn-Linie 1 nach Sennestadt weiter voran.
Warum wird die StadtBahn nach Sennestadt gebaut und nicht beispielsweise nach Theesen oder Jöllenbeck?
Für eine Wiederaufnahme der Planung einer StadtBahn nach Theesen oder Jöllenbeck sind politische Entscheidungen wie in der Sennestadt erforderlich, die aktuell noch nicht vorliegen.
Grundsätzlich haben wir 2011 für das Mobilitätskonzept »moBiel 2030« mithilfe einer Potenzialanalyse insgesamt 15 StadtBahn-Verlängerungen untersucht und bewertet. Daraus ergab sich für die Verlängerungsmaßnahmen nach Heepen, Stieghorst und Sennestadt die höchste Priorität. Zurzeit werden aufgrund der Bürgerbefragung vom 25. Mai 2014 und der darauffolgenden politischen Beschlüsse die beiden StadtBahn-Ausbauprojekte Sennestadt und Stieghorst/Hillegossen vorangetrieben.
Die Mobilitätslinie für den Bielefelder Süden kann dabei ein Startpunkt für weitere Ausbauprojekte sein: Denn die am 14. März 2019 beschlossene Mobilitätsstrategie der Stadt Bielefeld sieht den Ausbau des ÖPNV als eines der wichtigen Kernziele an. Im beschlossenen Nahverkehrsplan – dem Rahmenplan für das StadtBahn- und Busnetz der Stadt Bielefeld – wurden darauf aufbauend konkrete StadtBahn-Ausbaumaßnahmen hinsichtlich ihres Verkehrsnutzen untersucht.
Die Bus-Linie 135 fährt heute schon im 10-Minuten-Takt. Das Angebot ist gut. Warum brauchen wir diese StadtBahn-Verlängerung?
Die neue StadtBahn-Verbindung ermöglicht neue Direktverbindungen, ohne Zeitverlust und Umstieg vom Bus der Linie 135 auf die StadtBahn-Linie 1 an der Haltestelle Senne. Senner:innen und Sennestädter:innen kommen schneller und komfortabler nach Brackwede, Gadderbaum oder in die Innenstadt. Zudem werden mit den neuen StadtBahnen ein verbessertes Platzangebot und mehr Reisekomfort angeboten.
Auch profitieren die umliegenden Ortsteile Eckardtsheim, Heideblümchen, Dalbke und die Nachbargemeinden Schloß Holte-Stukenbrock und Oerlinghausen. Für eine Fahrt in die Innenstadt oder nach Brackwede entfällt ein Umstieg. Die Stadt- und Ortsteile rücken so durch die neue Mobilitätslinie näher zusammen. Der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr kann dadurch entscheidend gestärkt werden
Seit wann gibt es die konkrete Idee, die StadtBahn-Linie 1 nach Sennestadt zu verlängern?
Die heute diskutierte Linienführung, die Verlängerung der StadtBahn-Linie 1 als Hochflurlinie von Senne nach Sennestadt, wurde im Jahr 2016 beschlossen. Möglich wird dies unter anderem dadurch, dass das Verkehrsaufkommen auf der Landesstraße L756 (die frühere Bundesstraße B68) durch den Bau der Autobahn A33 entlastet wurde. Damit kann die Trasse der StadtBahn von der heutigen Endstation in Senne über die Brackweder Straße und Paderborner Straße zum Sennestadtteich geführt werden. Die Trassenführung innerhalb der Sennestadt wurde im Rahmen des Nahverkehrskonzeptes ab dem Sommer 2020 gemeinsam mit den Anwohner:innen diskutiert. Die Vorzugsvariante „Am Stadion/Alsterweg“ liegt seit Herbst 2021 vor.
Welchen Gewinn gibt es für Senne und Sennestadt?
Durch eine StadtBahn-Anbindung wird eine direkte, schnelle und umweltfreundliche Verbindung nach Brackwede, Bethel und in die Bielefelder Innenstadt geschaffen.
Das macht das Viertel attraktiv für aktuelle und künftige Bürger:innen, Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen kommen besser von und zur Arbeit, Schulen der Sennestadt und Innenstadt sind besser erreichbar, die Anbindung für Kund:innen der lokalen Wirtschaft attraktiver.
Ein Umstieg vom eigenen PKW auf den öffentlichen Verkehr wird durch die neue Mobilitätslinie zudem entscheidend attraktiver, wodurch sich ebenso Entlastungen für die Straßen in Brackwede sowie Senne-Buschkamp und Sennestadt ergeben werden. Die Stadtteile gewinnen somit zusätzlich auch an Lebensqualität. Das nutzt den Senner:innen und Sennestädter:innen und macht das Viertel attraktiv für Neubürger:innen.
Durch die StadtBahn bietet sich zudem die Möglichkeit, die zahlreichen Vorhaben des Integrierten Stadtentwicklungsprogramms (INSEK) in Sennestadt zu neuen Mobilitätskonzepten und zur Umgestaltung des Straßenraums umzusetzen. Ein attraktiver Straßenraum, in dem die Menschen gern unterwegs sind, steigert die Wohnqualität und auch die Attraktivität für Gewerbe und Einzelhandel.
Planungsprozess & Beteiligung
Ablauf und Dauer der Planung
Planungsprozess & Beteiligung
Was ist der aktuelle Stand der Planungen?
Im Oktober 2021 wurde zunächst die Variante „Alsterweg“ als Vorzugsvariante vorgestellt. Durch geänderte Förderkriterien wurden die Planungsvarianten ab 2023 erneut untersucht mit dem Ergebnis, dass die Variante „Württemberger Allee“ als Vorzugsvariante hervorgeht.
Die StadtBahn biegt in dieser Variante nach der Haltestelle Kreuzkirche in die Elbeallee, von dort auf den Senner Hellweg und endet in der Württemberger Allee. Eine Vorplanung für die Sennestadt Nord mit detaillierten Haltestellenstandorten und der Straßenraumgestaltung wurde seit Anfang 2022 mit der Stadt Bielefeld abgestimmt. Im Oktober und November 2022 wurde die Vorplanung der Variante „Alsterweg“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Herbst 2024 wurde die Vorplanung der Variante „Württemberger Allee“ veröffentlicht.
Die erste Vorplanung entlang der L756 wurde der Öffentlichkeit 2019 vorgestellt. Basierend auf den Rückmeldungen und Hinweisen der Öffentlichkeit und Politik haben moBiel und die Stadt Bielefeld die ursprüngliche Planung optimiert. Das Ergebnis – eine verbesserte Radverkehrsführung sowie weniger betroffene Privatgrundstücke - wurde Anfang 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Wie lange wird die Planung dauern und wann wird dann gebaut?
Im Anschluss an die in 2023 abgeschlossene Vorplanung befinden wir uns derzeit in der Entwurfsplanung für die gesamte Strecke. Hierbei führen wir auch eine Wirtschaftlichkeitsprüfung und eine Umweltverträglichkeitsprüfung durch, die voraussichtlich mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen werden.
Nach Abschluss der Vor- und Entwurfsplanung im Laufe des Jahres 2025 ist die Erstellung und Einreichung der Planfeststellungsunterlagen voraussichtlich Ende 2025 geplant. Das Planfeststellungsverfahren wird durch die Bezirksregierung in Detmold durchgeführt und hat den Erhalt der Baugenehmigung zum Ziel. Wie lange das Planfeststellungsverfahren selbst dauert, kann derzeit nicht genau abgeschätzt werden. Erst nach Vorlage der Genehmigung, dem sogenannten Planfeststellungsbeschluss, kann mit dem Bau begonnen werden.
Wann werden direkt betroffene Anwohner:innen über den aktuellen Planungs-stand informiert?
Der Dialog mit den betroffenen Anwohner:innen ist uns besonders wichtig. moBiel und die Stadt Bielefeld sind direkt nach Fertigstellung der ersten Vorplanung entlang der L756 im Herbst 2019 in persönliche Gespräche mit den direkt betroffenen Anwohner:innen gegangen. Nach der Optimierung der Vorplanung entlang der L756 fanden Anfang 2022 erneut persönliche Gespräche statt. Nach Abschluss der Vorplanung in Sennestadt Nord fanden im September und Dezember 2022 auch dort persönliche Gespräche mit den betroffenen Anwohner:innen statt. In der Weiterplanung wird weiterhin eine kontinuierliche Kommunikation mit den Anwohner:innen angestrebt.
Was ist ein Planfeststellungsverfahren und warum kommt es bei der Mobilitätslinie zur Anwendung?
Im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) wird bei Neubauten von Straßenbahnen beziehungsweise StadtBahnen eine sogenannte Planfeststellung verlangt. Das Planfeststellungsverfahren ist das Genehmigungsverfahren für größere Infrastrukturvorhaben (z.B. auch Straßen, Eisenbahnen, Energieleitungen etc.), die eine Vielzahl von öffentlichen und privaten Interessen berühren. Ziel des Verfahrens ist es, alle Interessen so gut wie möglich zu berücksichtigen und zu einer ausgleichenden Abwägung zu kommen.
Die frühzeitige Beteiligung der Betroffenen und der Öffentlichkeit an den Planungen der Mobilitätslinie ist moBiel und der Stadt Bielefeld besonders wichtig. Deshalb suchen wir auch schon vor dem Planfeststellungsverfahren aktiv den Dialog mit den Bürger:innen.
Im Planfeststellungsverfahren selbst werden die fertigen Pläne, die planfestgestellt beziehungsweise genehmigt werden sollen, mit entsprechender Bekanntmachung in der Presse öffentlich, i.d.R. im Bezirksamt und Rathaus ausgelegt, sodass jede:r Einzelne Einsicht nehmen kann, um zu sehen, inwiefern er/sie betroffen ist. Wenn Einwände bestehen und diese vorher nicht ausgeräumt werden konnten, sind diese dann innerhalb einer Frist der Behörde zur Prüfung zu übermitteln.
Die Planfeststellungsbehörde, in diesem Fall ist dies die Bezirksregierung in Detmold, wägt alle Einwände gründlich ab und prüft, ob die vorgesehene Planung des Vorhabenträgers rechtmäßig ist. Auch werden zahlreiche »Träger öffentlicher Belange« (Fachbehörden, Gemeinden, Verbände usw.) beteiligt, deren Aufgabenbereich berührt ist und die ihren Sachverstand und ihre Forderungen auf diesem Weg ins Verfahren einbringen können. Mit dem Erlass des sogenannten Planfeststellungsbeschlusses liegt dann die Genehmigung für das Vorhaben vor.
Weitere Infos zum Verfahren finden Sie unter: https://www.bezreg-detmold.nrw.de/.
Linienführung & Netzkonzept
Infos zu StadtBahn und Bussen
Linienführung & Netzkonzept
Was passiert mit der Bus-Linie 135?
Die StadtBahn-Linie 1 soll zukünftig größtenteils die 10-Minuten-Takt-Verbindung der bisherigen Hauptbuslinie 135 ersetzen. Somit werden neue Direktverbindungen, ohne Zeitverlust und Umstieg vom Bus der Linie 135 auf die StadtBahn-Linie 1, an der Haltestelle Senne geschaffen. Senner:innen und Sennestädter:innen kommen schneller und komfortabler nach Brackwede, Gadderbaum oder in die Innenstadt.
Werden die neuen StadtBahnen vom Typ Vamos nach Sennestadt fahren können?
Die StadtBahnen vom Typ Vamos sollen langfristig auf allen Linien in Bielefeld fahren. Die Mobilitätslinie nach Sennestadt wird deshalb so geplant, dass der Vamos dort fahren kann. Dazu müssen noch einige Streckenabschnitte in Brackwede und in der Innenstadt verbreitert werden. Diese Planungen treiben wir ebenso wie die Mobilitätslinie stark voran, denn unsere Altfahrzeuge werden sukzessive gegen Neufahrzeuge ausgetauscht.
Wie soll die Linie 1, die heute schon mit vielen Störungen zu kämpfen hat, die Sennestadt pünktlich und stabil anbinden?
Die Störungen auf der heutigen StadtBahn-Linie 1 sind vor allem auf Behinderungen durch andere Verkehrsteilnehmende (Falschparker, Rückstaus etc.) und lange Ein- und Ausstiegsvorgänge an den Haltestellen zurückzuführen. moBiel beschleunigt auch deshalb den Haltestellenausbau mit barrierefreien Hochbahnsteigen. Darüber hinaus arbeitet moBiel gemeinsam mit der Stadt Bielefeld daran, Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Für die Mobilitätslinie nach Sennestadt ist ein hoher Anteil an eigenem Bahnkörper vorgesehen, damit die StadtBahn unabhängiger vom übrigen Verkehr geführt werden kann. Nur in der Sennestadt soll die Mobilitätslinie aufgrund der engeren Platzverhältnisse im Mischverkehr mit Autos etc. geführt werden. Die Reduzierung der Störungsanfälligkeit der Gesamtlinie ist heute schon ein zentrales Ziel von moBiel.
Was sind/waren die Ziele des Nahverkehrskonzeptes?
moBiel und der Stadt Bielefeld ist es wichtig, gemeinsam mit den Bürger:innen ein attraktives und bürgernahes Nahverkehrskonzept für den Bielefelder Süden rund um die Mobilitätslinie zu entwickeln. Im Rahmen eines Beteiligungsangebots im Sommer 2020 wurden Ideen …
- zu einer möglichen StadtBahn-Trasse ab der Kreuzkirche bzw. zu einem möglichen Endpunkt,
- zu einem Busnetz in Verbindung mit der geplanten StadtBahn-Trasse sowie
- zu ergänzenden Mobilitätsangeboten
… gesammelt und im Anschluss bewertet.
Die Bürger:innen sind die Mobilitätsexpert:innen vor Ort und konnten mit ihren örtlichen Kenntnissen den Fachexpert:innen dabei helfen, ein attraktives Nahverkehrsnetz für die Stadtteile Senne und Sennestadt zu entwickeln, das über den reinen Anschluss an die StadtBahn hinausgeht.
Mit dem Nahverkehrskonzept wurden Planungsvarianten für eine attraktive Erschließung und Anbindung der Stadtteile Senne und Sennestadt durch den ÖPNV mit Einbindung der Bürger:innen erarbeitet. Das Nahverkehrskonzept soll sowohl die Stadtteile wirtschaftlich fördern als auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Kann das Nahverkehrskonzept unabhängig von der StadtBahn nach Sennestadt umgesetzt werden?
Das entwickelte Nahverkehrskonzept basiert auf der Verlängerung der StadtBahn-Linie 1 nach Sennestadt. Wenn diese wegfällt, fehlt dem Gesamtkonzept die Grundlage zur Umsetzung.
Allerdings wird mit der Stadt Bielefeld geprüft, ob die Umsetzung einzelner Maßnahmen (besonders im Bus-Betrieb) schon als Vorstufe vor dem Bau der StadtBahn möglich ist. Die Bürger:innen aus Senne und Sennestadt haben während der Bürgerbeteiligung viele Verbesserungswünsche für das heutige Buskonzept geäußert. Diese sollen spätesten beim Bau der StadtBahn umgesetzt werden.
Was sind die Vorteile des neuen Bus-Netzes in Senne?
Mit dem neuen Bus-Netz in Senne entstehen neue Relationen, die sich auch aus den Ideen der Bürgerbeteiligung ergeben haben. Alle Senner Bus-Linien knüpfen sowohl an die StadtBahn-Linie 1 als auch an die Sennebahn an.
Die Senne wird zukünftig durch die Überlagerung von zwei Hauptbus-Linien in einem 10-Minuten-Takt ab der Friedrichsdorfer Straße bis Brackwede angebunden.
Die Wohngebiete Wahlbrink, Augsburger Straße und Schillingshof erhalten einen attraktiven 20-Minuten-Takt durch die orangene Linie und knüpfen an der neuen StadtBahn-Haltestelle Buschkampstraße an die StadtBahn-Linie 1 an.
Zusätzlich ermöglicht die neue dunkelblaue Linie Querverbindungen über die Osningstraße bis nach Sieker an die StadtBahn-Linie 2, mit Anbindung beider Senner Bahnhöfe und der verlängerten StadtBahn-Linie 1 an der neuen Haltestelle Buschkampstraße.
An der Haltestelle Kampeter (im Bereich zwischen Senne Bahnhof und der Friedrichsdorfer Straße) wird es zukünftig einen Bus-Umsteigepunkt für die Senne geben, der von allen Bus-Linien bedient wird.
Der Ortsteil Windflöte wird mit zwei Linien erschlossen: Die rote Linie wird im 20-Minuten-Takt wie gewohnt über die Windelsbleicher Straße nach Brackwede geführt. Hinzu kommt die neue dunkelblaue Linie, die im 30-Minuten-Takt Windflöte über die Senner Straße direkt mit Brackwede verbindet und in Gegenrichtung über die Osningstraße nach Sieker fährt. Damit werden direkte und neue Verbindungen in die benachbarten Stadteile ermöglicht.
Die Regionalverbindung (grüne Linie) verbindet im 30-Minuten-Takt Gütersloh direkter mit Senne und Brackwede über Windflöte,die Friedrichsdorfer Straße, den Bahnhof Senne und neu auch die Rosenhöhe.
Was sind die Vorteile des neuen Bus-Netzes in Sennestadt?
Das Bus-Netz in Sennestadt soll die neue StadtBahn-Anbindung ergänzen und stärken. Auch hier sind maßgeblich Ideen aus der Bürgerbeteiligung umgesetzt worden. Der Kernpunkt im neuen Sennestädter Bus-Netz wird der neue Umsteigepunkt Kreuzkirche sein. Über diesen werden die StadtBahn und alle Bus-Linien aus Sennestadt und Umgebung geführt. So kann eine erhebliche Qualitätssteigerung sowohl für StadtBahn/Bus- als auch für Bus/Bus-Umstiege mit kurzen Fußwegen und Anschlusszeiten geschaffen werden.
Die neuen Linienführungen in Sennestadt ermöglichen neue Querverbindungen zwischen der Nord- und Südstadt: die gelbe und orangene Linie verbinden den Norden über die Rheinallee und den Umsteigepunkt Kreuzkirche mit dem Süden, entweder über die Bleicherfeldstraße oder die Innstraße mit dem Sennestädter Bahnhof. Somit wird neben neuen Querverbindungen auch die Anbindung an die Sennebahn gestärkt.
Weiter entsteht eine neue Quartierslinie, die das Industriegebiet “Industriestraße” und die dortigen Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze erschließt. Hier wird sowohl der Verknüpfungspunkt Kreuzkirche direkt angebunden als auch die Wohngebiete der Rheinallee, Travestraße und nördliche Elbeallee.
Mit dem neuen Bus-Netz in Sennestadt erhält Dalbke zwei überlagerte 30-Minuten-Takt-Anbindungen: die schwarze Linie verbindet Sennestadt mit Lipperreihe und Oerlinghausen und die grüne Linie Sennestadt über Heideblümchen mit Schloss Holte-Stukenbrock.
Der Ortsteil Eckardtsheim wird weiterhin im 30-Minuten-Takt angebunden und verknüpft am neuen Umsteigepunkt Kreuzkirche zuverlässig mit der StadtBahn und den Bus-Linien.
Was sind die Vorteile der Vorzugsvariante »Württemberger Allee«?
Die Vorzugsvariante mit dem Endpunkt „Württemberger Allee“ bietet mehrere Vorteile: Ein Großteil der Bewohner:innen der Nordstadt erhält eine direkte StadtBahn-Anbindung, in die Innenstadt beispielsweise ohne zusätzlichen Umstieg. Darüber hinaus wird der höhere Komfort einer StadtBahn, die verkürzten Reisezeiten und die verringerte Umsteigehäufigkeit zusätzliche Fahrgäste gewinnen. Im Vergleich zu den anderen Varianten wird der Umweltverbund in der Vorzugsvariante durch vermiedene Pkw-Fahrten und Senkung von CO2 Emissionen am deutlichsten gestärkt. Die Weiterführung über die Elbeallee hinaus und die straßenbündige Führung auf dem Senner Hellweg minimiert zudem die Eingriffe in Privatgrundstücke und den Wald. Unter Berücksichtigung aller Kriterien erhält die Vorzugsvariante das beste Ergebnis und bietet somit das höchste Potenzial für eine Förderung und Umsetzung im Vergleich zu den anderen Varianten.
Gibt es schon Ideen für P+R Parkplätze?
Unsere Überlegungen zu den P+R-Anlagen sind noch nicht abgeschlossen.
An vielen Endpunkten unserer StadtBahnen gibt es P+R-Anlagen. An der Endhaltestelle Württemberger Allee wird es jedoch keine geben. P+R ist vor allem an Ein- und Ausfallstraßen sinnvoll, um Pendler:innen aus dem Umland direkt und attraktiv einen Umstieg in den ÖPNV anzubieten. Hierzu sind P+R Standorte an Haltestellen entlang der L756 im Gespräch.
P+R-Angebote sind an der heutigen Endhaltestelle Senne, in der Nähe der Autobahnabfahrt der A2 im Bereich Kamphof/Schießstand oder in der Nähe der Haltestelle Kreuzkirche denkbar. Zurzeit läuft eine Vorprüfung dieser drei Standorte. Hierbei wurde modelliert, wie hoch die Parkplatz-Nachfrage an den jeweiligen Standorten wäre. Zunächst wird untersucht, wo und wie genau ein P+R-Parkplatz mit den notwendigen Kapazitäten an den jeweiligen Standorten gestaltet werden kann. Die Ergebnisse dieser Vorprüfung werden im nächsten Planungsschritt veröffentlicht.
Ferner erarbeitet das Amt für Verkehr derzeit ein gesamtstädtisches Konzept zum weiteren Ausbau sowie zum Neubau von Anlagen für Park+Ride (P+R) im Bielefelder Stadtgebiet. Planung und Umsetzung der in dem Konzept ebenfalls betrachteten und analysierten P+R-Anlagen entlang der Mobilitätslinie / der L756 werden zusammen mit der Realisierung der Mobilitätslinie durch moBiel und dem Amt für Verkehr unter Berücksichtigung der Ergebnisse des städtischen Gesamtkonzepts erfolgen.
Wie war das Vorgehen für das Nahverkehrskonzept?
Das Nahverkehrskonzept wurde in einem dreistufigen Verfahren entwickelt.
In der ersten Phase wurden mögliche Trassenverläufe und Bus-Konzepte gesammelt. Die Bürger:innen hatten im Juni und Juli 2020 die Möglichkeit auf einer Online-Plattform ihre Ideen und Vorschläge einzureichen. Zusätzlich war es moBiel wichtig, eine Beteiligungsalternative für nicht online-affine Bürger:innen anzubieten. Dazu wurden Unterlagen per Post versendet, die dann an moBiel zurückgeschickt werden konnten.
Alle gesammelten Ideen und Vorschläge wurden in der zweiten Stufe von einem beauftragten Gutachterbüro ausgewertet. Anschließend wurden 17 Varianten für die StadtBahn-Führung in Sennestadt in einem standardisierten Verfahren nach Kriterien wie Wirtschaftlichkeit, Klimaschutz und Reisezeit bewertet. Vier mögliche Trassenverläufe haben bei diesem Verfahren besonders gut abgeschnitten. Zu diesen wurden auf Basis der Bürgervorschläge vier Varianten für ein Nahverkehrskonzept in Senne und Sennestadt erarbeitet. Die Varianten mit der besten Bewertung wurden den Bürger:innen im Dezember 2020 in Form von Videos hier auf der Projektwebsite vorgestellt.
In der letzten Phase wurden die vier Planungsvarianten einer detaillierten verkehrlichen, baulichen und wirtschaftlichen Betrachtung unterzogen. Hierbei wurde sich zunächst auf die Variante „Alsterweg“ festgelegt. Diese wurde im Oktober 2021 der Öffentlichkeit präsentiert. Durch geänderte Förderkriterien wurden die Planungsvarianten für die Trassenführung ab 2023 erneut untersucht. Die Variante „Württemberger Allee“ erzielte nun die beste Bewertung und wird somit als Vorzugsvariante weiterverfolgt.
Wieso wird die StadtBahn nicht entlang der L756 weiter bis nach Dalbke geführt?
Im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Nahverkehrskonzept für Senne und Sennestadt wurden Vorschläge von Bürger:innen, die eine Erweiterung nach Dalbke anregen, untersucht. Alle StadtBahn-Varianten, die Dalbke erschließen, schneiden aus folgenden Gründen bei der normierten Bewertung schlechter ab als die Vorzugsvariante:
Bei einer Führung nach Dalbke oder Schloß Holte ist der potentielle Fahrgastzuwachs gering im Vergleich zu den zusätzlichen Kosten der StadtBahn-Trasse. Für die Bewertung des Nachfragepotenzials wird der Einwohnergleichwert pro Kilometer als maßgebender Faktor genommen. Der Einwohnergleichwert gibt an, wie viele Einwohner:innen, bezogen auf die/verglichen mit den zusätzlichen Kosten für die StadtBahn-Trasse, an die StadtBahn angebunden werden. In dem Einwohnergleichwert sind neben Einwohner:innen auch Arbeitsplätze und Schulplätze (weiterführende Schulen) im Einzugsbereich von 400m enthalten. Bei allen Varianten, die eine Verlängerung nach Dalbke vorsehen, ist der Einwohnergleichwert/km niedriger als bei der Vorzugsvariante. Das negative Nutzen-Kosten-Verhältnis zeigt sich außerdem durch die lange StadtBahn-Führung außerhalb von bebautem Gebiet.
Für eine mögliche Förderfähigkeit sind nicht nur die Baukosten und die Wirtschaftlichkeit relevant, auch die Eingriffe in besonders schützenswerte Gebiete nehmen eine zentrale Rolle bei der Bewertung ein: Nach derzeitigem Stand erfordert eine Weiterführung nach Dalbke eine Beanspruchung von Flächen des alten Friedhofes. Darüber hinaus würde die StadtBahn-Trassen nach Dalbke sowohl Wasserschutzgebiete als auch schützenswerte Naturgebiete queren und somit einen Flächenverbrauch auf sensitiven Flächen (z.B. nördlich der Paderborner Straße sowie an den Endpunkten) zur Folge haben. Dieser Aspekt verringert die Chancen auf eine mögliche Baugenehmigung.
Aufgrund der aufwendigen Kontenpunktgestaltung führt eine StadtBahn-Verlängerung entlang der Paderborner Straße über den Ramsbrockring hinaus zusätzlich zu erhöhten Baukosten. Der in allen Varianten vorgesehene Kreisverkehr am Ramsbrockring würde mit einer querenden StadtBahn an Kapazität verlieren und seine Gestaltung wäre komplizierter.
Weitere Kriterien der Bewertung, wie z.B. Reisezeit, Umstiege und Einsparungen im Busverkehr sind bei den Varianten einer StadtBahn-Verlängerung nach Dalbke zwar neutral bewertet; aber dennoch schlechter als bei der Vorzugsvariante.
Die ausführliche Bewertungsmatrix der StadtBahn-Führungen finden Sie hier.
Wird alternativ auch über den Einsatz von Elektrobussen nachgedacht?
Über den Einsatz neuer Antriebsformen denkt moBiel intensiv nach. moBiel hat bereits neue Hybridbusse beschafft und diese auf dem neuen Betriebshof in Sennestadt stationiert. moBiel hat sich zudem dazu entschlossen, aufgrund der noch bestehenden wirtschaftlichen Nachteile und der geringen Reichweiten von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen, zukünftig den Einsatz von ebenfalls emissionsfreien Wasserstoffbussen zu testen.
Die Kapazität und der Komfort der neuen Vamos-StadtBahnen ist nicht mit den Bussen, egal welcher Antriebsart, zu vergleichen beziehungsweise zu erreichen. Denn StadtBahnen werden durch die zeitgemäße Trassierung auch bei höheren Geschwindigkeiten gleichmäßig und komfortabel in den Gleisen geführt. Auch kann die StadtBahn durch den hohen Anteil an eigener Trasse am Kfz-Rückstau durch etwaige Unfälle oder Störungen vorbeifahren. Ein Bus stünde weiterhin im Stau.
Wie wurde die Vorzugsvariante festgelegt?
Nach der öffentlichen Ideensammlung wurden alle Ideen von einem externen Gutachterbüro ausgewertet und in vier verschiedene Nahverkehrskonzeptvarianten übersetzt. In einer Detailuntersuchung wurden für diese Planungsvarianten grobe Betriebskonzepte erarbeitet, die bauliche Machbarkeit geprüft und die Nachfragepotentiale ermittelt. Alle diese Untersuchungen sind in die Nutzen-Kosten-Untersuchung der Varianten und die Detailbewertung eingeflossen, die anhand von standardisierten und transparenten Kriterien durchgeführt wurden. Als Endergebnis wurde zunächst die Variante „Alsterweg“, zur Weiterplanung empfohlen. Aufgrund einer Änderung der Förderrichtlinien im Juli 2022 wurden die Planungsvarianten allerdings ab 2023 erneut untersucht. Die Variante „Württemberger Allee“ erzielte nach den neuen Untersuchungen, basierend auf den neuen Förderrichtlinien und weiteren Ergebnissen der fortgeschrittenen Planung, die beste Bewertung und wird somit als Vorzugsvariante weiterverfolgt.
Bauplanung & Verkehrsraum
Autos, Radverkehr und Haltestellengestaltung
Bauplanung & Verkehrsraum
Wird es durchgängige und sichere Radwege geben?
moBiel legt hohen Wert auf die Berücksichtigung der Interessen aller Verkehrsteilnehmenden. Entlang der L756 beispielsweise wird derzeit viel Platz für den Autoverkehr beansprucht. Die Anbindung an die StadtBahn eröffnet die Möglichkeit, den Raum neben der StadtBahn-Trasse neu aufzuteilen und dabei auch auf die Belange der Radfahrer:innen einzugehen. Somit sollen zukünftig sichere Radverkehrsanlagen auf Hochbord durchgängig entlang der L756 angeboten werden. Auch entlang der Elbeallee, wo die StadtBahn straßenbündig verkehrt, sollen Radverkehrsanlagen auf Hochbord angeboten werden, um den Konflikt Rad-Schiene zu vermeiden.
Ein zentrales Projektziel ist es, die Nutzungsqualität für alle Verkehrsteilnehmer:innen, insbesondere für den Fahrradverkehr, zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet moBiel eng mit dem Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld zusammen. Das Amt für Verkehr ist zuständig für die Radwegeplanung. Darüber hinaus wird frühzeitig das Gespräch und der Austausch mit den Interessenvertreter:innen für den Radverkehr in Bielefeld gesucht.
Ist mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch die StadtBahn zu rechnen?
Die StadtBahn wird, wie die heutige Bus-Linie 135 auch, im 10-Minuten-Takt verkehren und somit keine zusätzlichen Verkehrsmengen bringen.
Die Planung geht eher davon aus, dass durch die erhöhte Attraktivität der neuen Mobilitätslinie gegenüber der heutigen Bus-Linie 135 Fahrgäste häufiger ihr Auto stehen lassen und somit zur Entlastung der Straßen beitragen.
Wie wird sichergestellt, dass die L756 in Stoßzeiten weiterhin leistungsfähig bleibt?
Im Abschnitt der L756 von der heutigen Endstation Senne bis zum Sennestadtteich werden die Fahrstreifen auf den Autoverkehr nach Fertigstellung der Autobahn A33 ausgerichtet.
Zwischen moBiel, Straßen.NRW und der Stadt Bielefeld besteht Einigkeit darüber, die vier Fahrstreifen der Paderborner Straße zwischen Buschkampkreuzung und Eickelmann-Kreuzung als Autobahnzu- und abbringer aufgrund der hohen verkehrlichen Bedeutung des Abschnittes zu erhalten.
Zwischen Friedhofstraße und Buschkampkreuzung sowie zwischen Eickelmann-Kreuzung und Ortsausgang Sennestadt prognostizieren Verkehrsgutachten mit der Fertigstellung der A33 eine Entlastung der anderen vierstreifigen Abschnitte der heutigen L756 (ehemalige B68). In diesem Bereich ist ein Rückbau auf zwei Fahrstreifen mit neuen Radverkehrsanlagen geplant.
Wie soll die neue StadtBahn-Trasse entlang der L756 verlaufen?
Entlang der gesamten L756 (Paderborner Straße/Brackweder Straße) wird die Mobilitätslinie auf eigener Trasse in nördlicher Seitenlage geplant.
Denn die StadtBahn-Trasse liegt von der Rosenhöhe kommend bereits in nördlicher Lage. In Sennestadt biegt die Trasse wiederum nach Norden in die Elbeallee ab. Zudem kann die StadtBahn unabhängig von den Zu- und Abfahrten zu und von der Autobahn A2 besser unter den bestehenden Brücken in den nördlichen Brückenfeldern geführt werden.
Somit ist die StadtBahn unabhängiger vom übrigen Verkehr und muss die Geradeausfahrbahnen der Brackweder Straße und Paderborner Straße nicht kreuzen, was der Leistungsfähigkeit der L756 und seiner Knotenpunkte zugutekommt. Darüber hinaus ist der allgemeine Platzbedarf für den Bahnkörper entlang der L756 in der Nordlage geringer als in Mittellage.
Für die Privatzufahrten in den Ortslagen Buschkamp und Sennestadt sind sichere Querungen über die StadtBahn-Trasse oberstes Ziel von moBiel. Mehr Einzelheiten hierzu können erst in der Entwurfsplanung vorgestellt werden.
Durch den Rückbau der L756 wird es doch zu Staus an den Knotenpunkten kommen. Wie werden die Kreuzungsbereiche gestaltet?
Wir befinden uns derzeit in der Vorplanung des Vorhabens. Im Zuge des Vorhabens legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte entlang der Strecken sowie auf die Verbesserung der Verkehrsführung. In der Vorplanung wurde zum Beispiel die Planung der übergeordneten Knotenpunkte (Friedhofstraße, Buschkampkreuzung sowie Eikelmannkreuzung) an dem Bestand orientiert, um Engpässe zu vermeiden.
Entlang der L756 wird die StadtBahn in Zukunft parallel zu den Hauptströmen der L756 verkehren und mit intelligenter Vorrangschaltung in der Signalisierung der L756 integriert, sodass mit keiner großen Beeinträchtigung des Verkehrs zu rechnen ist.
Für die Eickelmann-Kreuzung selbst sind unabhängig von der StadtBahn-Planung Umbauten aufgrund der veränderten Verkehrsmengen durch das Industriegebiet Fuggerstraße vorgesehen. Diese werden derzeit vom Landesbetrieb Straßen.NRW und von der Stadt Bielefeld erörtert und vorangetrieben.
Wo werden Parkplätze wegfallen und wie wird der Wegfall kompensiert?
Im Herbst 2022 wurde von moBiel und der Stadt Bielefeld eine Parkraumerhebung rund um die Elbeallee durchgeführt. Die Ergebnisse werden derzeit noch ausgewertet. Das Ziel ist es, den zukünftigen Bedarf und das Angebot an Parkraum bei der StadtBahn-Verlängerung gegenüberzustellen. Dabei werden wir weiterhin die Bürger:innen sowie insbesondere die anliegenden Gewerbetreibenden eng in die Planung einbinden. Das gilt sowohl hinsichtlich der Parkplatzsituation in der Sennestadt als auch hinsichtlich der Planung der einzelnen Bauabschnitte.
Wir werden alle Betroffenen kontinuierlich über den aktuellen Stand des Projektes informieren und legen besonderen Wert auf die Berücksichtigung der Interessen der anliegenden Gewerbetreibenden.
Welche Haltestellen wird es geben? Wo sind diese eingeplant?
Die Standortwahl für die Haltestellen richtet sich vor allem nach der baulichen Machbarkeit von Hochbahnsteigen, sowie Fußwegen in die Wohngebiete, zu Arbeitsstätten und zu zentralen Einkaufsmöglichkeiten. Momentan sind in der Planung entlang der L756 folgende Haltestellen berücksichtigt:
- Waterboerstraße
- Bretonische Straße
- Ebberghöhe
- Feuerbachweg
- Buschkampkreuzung
- Kamphof
- Industriestraße
- Hans-Christian-Andersen-Schule
- Kreuzkirche
Für die gesamte Länge der L756 sind die StadtBahn-Trasse und deren Haltestellen in nördlicher Seitenlage geplant. Die Hochbahnsteige entlang der L756 werden voraussichtlich als Seitenbahnsteige, rechts und links der StadtBahn-Trasse umgesetzt. Seitenbahnsteige beanspruchen bei einer StadtBahn-Trasse in Seitenlage weniger Querschnittsbreite und ermöglichen gute Querungsmöglichkeiten.
In der Sennestadt Nord sind vier Haltestellen als Mittelbahnsteige geplant:
- Ehrenbergplatz
- Travestraße
- Alsterweg
- Württemberger Allee (Endpunkt)
Wie soll der Endpunkt in der Sennestadt Nord gestaltet werden?
Der Endpunkt „Württemberger Allee“ wird sich zwischen Ostpreußenweg und Frankenweg in der Württemberger Allee befinden. Diese Haltestelle wird, wie die anderen Haltestellen in Sennestadt Nord, ein Mittelhochbahnsteig sein. Auch der Endpunkt wird gemäß neuem Bahnsteigtyp, dem sogenannten Bahnsteig 2.0, mit modernen Bahnsteigelementen und einem transparenten Glasdach, sowie zeitgemäße Fahrgastinformationsanlagen gestaltet.
Die Bahnen werden am Endpunkt keine raumgreifende Wendeschleife (wie beispielsweise die bestehende Endhaltestelle in der Senne) benötigen, es wird eine sogenannte Stumpfwendeanlage geplant. Somit kann der Endpunkt gut in das heutige Umfeld integriert und der Flächenverbrauch minimiert werden. Um das Stumpfwenden zu ermöglichen, werden Weichen vor der Haltestelle vorgesehen und die Gleise auf besonderem Bahnkörper (d.h. getrennt von der Fahrbahn in der Mitte) liegen.
In Sennestadt Nord ist die Umsetzung kleiner Mobilitätsstationen im Haltestellenumfeld angedacht. Diese beinhalten multimodale Angebote wie bspw. Fahrradabstellanlagen, Leihräder, E-Roller, Carsharing etc. Allerdings wird kein P+R Parkplatz in der Sennestadt Nord vorgesehen. Ein solcher ist vor allem an Ein- und Ausfallstraßen sinnvoll, um Pendler:innen aus dem Umland direkt und attraktiv einen Umstieg in den ÖPNV anzubieten. Hierzu sind Haltestellen entlang der L756 im Gespräch.
Wird die StadtBahn zweigleisig geplant? Wird die StadtBahn auf den Kfz-Spuren mitfahren?
Die Mobilitätslinie nach Sennestadt wird zweigleisig geplant. Nur so kann eine attraktive und zuverlässige StadtBahn-Verbindung im 10-Minuten-Takt geschaffen werden.
Entlang der L756 soll die StadtBahn auf eigenem Bahnkörper und damit unabhängig vom übrigen Verkehr geführt werden. Dies kann entweder durch den Umbau von Fahrspuren oder unter Einbeziehung von Freiflächen erreicht werden.
In der Sennestadt wird aufgrund der Platzverhältnisse eine Führung im heutigen Straßenraum durch einen Mischverkehr mit dem Kfz-Verkehr angedacht, um die Verkehrsströme in den heutigen Straßenräumen zu bündeln.
Wie wird der Straßenraum entlang der L756 aufgeteilt?
Zwischen moBiel, Straßen.NRW und der Stadt Bielefeld besteht Einigkeit darüber, die heute vierspurige L756 in den Ortslagen Senne-Buschkamp und Sennestadt auf eine zweispurige Fahrbahn mit neuen Radverkehrsanlagen umzubauen. Der Zulauf zu den Autobahnauffahrten der A2 im Teilabschnitt der L756 zwischen Buschkampstraße und der sogenannten Eikelmann-Kreuzung bleibt vierspurig.
Die geplanten Querschnitte teilen sich wie folgt auf:
Abschnitt zwischen Senne und Buschkampkreuzung:
- Geh-/Radwege in Seitenlage (wenn genügend Platz vorhanden ist, wird ein Zweirichtungsradweg in Nordlage angeboten)
- 2-spurige Fahrbahn
- StadtBahn-Trasse in Nord-Ost Seitenlage (zwischen Fahrbahn und Geh-/Radweg)
Abschnitt zwischen Buschkamp- und Eikelmannkreuzung:
- Geh-/Radweg in Seitenlage
- 4-spurige Bestandsfahrbahn (mit Mittelstreifen)
- StadtBahn-Trasse in Nord-Ost Seitenlage (zwischen Fahrbahn und Geh-/Radweg)
Abschnitt zwischen Eikelmannkreuzung und Kreuzkirche:
- Geh-/Radwege in Seitenlage mit einem Zweirichtungsradweg in Nordlage
- 2-spurige Fahrbahn
- StadtBahn-Trasse in Nord-Ost Seitenlage (zwischen Fahrbahn und Geh-/Radweg)
Zurzeit wird von moBiel und der Stadt Bielefeld geprüft, ob eine stadtverträglichere Planung mit schmäleren Querschnitten und weiter reduziertem Flächenbedarf möglich ist. Dies wurde von der Politik als Prüfauftrag an die Projektverantwortlichen übermittelt.
Wie sieht die Vorplanung in Sennestadt Nord aus?
Mit der im Herbst 2021 vorgestellten Vorzugsvariante der StadtBahn-Verlängerung ist die Vorplanung für Sennestadt Nord gestartet. Die notwendigen Abstimmungen der Projektpartner:innen untereinander haben stattgefunden und im November 2022 wurde die Vorplanung für Sennestadt Nord Variante „Alsterweg“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Herbst 2024 wurde die Vorplanung der Vorzugsvariante „Württemberger Allee“ veröffentlicht.
Ab der Haltestelle Kreuzkirche gibt es bis zum Endpunkt “Württemberger Allee” der StadtBahn drei weitere Haltestellen in der Elbeallee: “Ehrenbergplatz”, “Travestraße” und „Alsterweg“. So wird ein großer Bereich der Sennestadt Nord durch die StadtBahn erschlossen.
Die StadtBahn verkehrt in der Elbeallee und auf dem Senner Hellweg straßenbündig, sodass der heutige Straßenraum nur in der oberen Elbeallee und auf dem Senner Hellweg minimal verbreitert werden muss. Damit wird der Flächenverbrauch und der Eingriff in privaten Grund gegenüber den alten Planungen weiter verringert.
Wie wird den Straßenraum in der Elbeallee aufgeteilt?
Die StadtBahn verkehrt in der Elbeallee straßenbündig. Um den Konflikt “Rad-Schiene” zu vermeiden, wird in der Elbeallee eine Führung des Radverkehrs auf dem Hochbord vorgesehen. Eine getrennte Führung des Geh- und Radweges wird favorisiert, wenn der vorhandene Verkehrsraum genügend Breite aufweist. Somit ist in der Elbeallee auf beiden Seiten ein getrennter Geh- und Radweg (jeweils 2,50 Meter und mindestens 1,60 Meter breit) bis zur Travestraße bzw. südlich »Am Stadion« geplant. Zwischen der Travestraße und dem Senner Hellweg ist der bestehende Verkehrsraum enger. Um die Notwendigkeit von Grunderwerb zu minimieren, wird hier eine gemischte Führung des Geh-/Radweges mit einer Breite von mindestens 2,50 Meter favorisiert.
In der südlichen Elbeallee befinden sich im Bestand beidseitig Parkstreifen. Diese werden in der Planung weiter vorgesehen, solange sie ohne Grunderwerb angeboten werden können.
Die zukünftigen Parkstreifen werden durch Bäume aufgelockert, um den Allee-Charakter der Elbeallee aufrechtzuerhalten. Allgemein wird eine neutrale Baumbilanz im Straßenraum erzielt, auch durch Baumpflanzung in seitlichen Grünstreifen. Das heißt, dass sich zukünftig ungefähr so viel Bäume wie heute im Bestand des Straßenraumes befinden werden.
Wie sieht zukünftig das Sennestädter Zentrum aus?
Bei einer Neugestaltung des Sennerstädter Zentrums im Bereich zwischen Sennestadtteich und Ehrenbergplatz ergeben sich viele unterschiedliche Anforderungen an den öffentlichen Raum im Sennestädter Zentrum: sei es beispielsweise die Außenflächen für Gewerbetreibende und Anlieger, der neue Mittelbahnsteig und ausreichende Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer:innen oder eine verbesserte Aufenthalts- und Verweilattraktivität im Herzen der Sennestadt.
Zusätzlich ergeben sich durch die veränderten Verkehrsbeziehungen rund um den Sennestadtteich sowie durch den Abriss der Brücke und dem Neubau eines Kreisverkehrs neue Chancen. Denn zukünftig soll der Durchgangsverkehr, Rad- und Kfz-Verkehr, in beide Richtungen über den Ramsbrockring geführt werden. Damit wird die Verkehrsbelastung im zentralen Bereich (zwischen Rewe und Ehrenbergplatz) deutlich reduziert, eine Fußgängerzone könnte entstehen.
Die Geschäfte erhalten durch den Wegfall von Parkplätzen erheblichen Expansionsraum. Die Förderung des Umweltverbundes (ÖPNV, Rad, Fuß) führen zu einem massiven Beitrag zur Verkehrssicherheit und zum Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen. Darüber hinaus machen die derzeitige Parkflächenauslastung sowie die umliegenden freien Parkflächenkapazitäten einen kompletten Wegfall der Parkplätze im Zentrumsbereich möglich.
Die StadtBahn-Haltestelle wird zwischen Sparkasse und Ehrenbergplatz eingebettet. Der zentrale Geschäftsbereich wird raumprägend mit neuen und ausreichenden Baumpflanzungen aufgewertet werden, um eine verbesserte Aufenthaltsqualität und Standortvorteile fürs Zentrum zu generieren.
Wird es Betroffenheit in Privatgrund geben?
Das Ziel von moBiel ist es, die Betroffenheit von Privatgrund in den Seitenräumen möglichst gering zu halten. Im Rahmen der Vorplanung hat sich gezeigt, dass an einigen Stellen Betroffenheit nicht zu vermeiden ist. Mit den betroffenen Anwohner:innen führen die Stadt Bielefeld und moBiel kontinuierlich direkte Gespräche.
Kann die StadtBahn problemlos unter den Brücken entlang der L756 durchfahren?
Im Rahmen der Vorplanung wurde die Unterquerung der Brücken (am Schießstand und Autobahnbrücke) entlang der L756 auf Machbarkeit geprüft. Diese Machbarkeitsstudie wurde mit der Stadt Bielefeld und Straßen.NRW abgestimmt. Es wurde untersucht, ob sowohl die Platzverhältnisse als auch die Statik der Brücke eine Unterquerung durch die StadtBahn zulassen. Ergebnis ist, dass eine Unterquerung der Brücken entlang der L756 grundsätzlich machbar ist. Eine detailierte Ausarbeitung der Lösungsansätze wird in der Entwurfsplanung zwischen Straßen.NRW, Autobahn GmbH, Stadt Bielefeld und moBiel weiter geprüft und abgestimmt.
Stadtgestaltung & Umwelt
Schallschutz, Bäume und mehr
Stadtgestaltung & Umwelt
Warum wird die Mobilitätslinie in Hochflurtechnik geplant und nicht mehr in Niederflur?
Die ursprüngliche Idee der Linie 5 sah eine Niederflurvariante als technisch eigenständiges Netz vor. Mit einer Netzlänge von Heepen über die Innenstadt nach Sennestadt wären ausreichend viele Fahrgäste für eine wirtschaftlich funktionierende Linie erreichbar gewesen. Die Linie 5 wäre als Niederflurlinie tragfähig gewesen und hätte auf der ganzen Strecke, so auch in Brackwede, Senne und Sennestadt barrierefreie Niederflurbahnsteige ermöglicht.
Die geplante Mobilitätslinie schließt sich an dem reinen Hochflurnetz an, wie am 2. Februar 2016 vom Stadtentwicklungsausschuss beschlossen. Die Mobilitätslinie wird damit ein fester Bestandteil des durch den innerstädtischen StadtBahn-Tunnel festgelegten Systems sein. Aus Fahrgastsicht und Nutzen-Kosten-Sicht ist die bequeme Durchfahrtmöglichkeit ohne Umstieg von Sennestadt oder Brackwede in die Innenstadt einer der entscheidenden Vorteile der neuen Mobilitätslinie. Weder eine Teilstrecke in Niederflurtechnik von der Innenstadt nach Sennestadt noch eine Teilstrecke vom Brackweder Bahnhof nach Sennestadt wären wirtschaftlich tragfähig und für die Fahrgäste attraktiv.
Wie soll eine Trennwirkung durch die StadtBahn mit ihren Hochbahnsteigen und Oberleitungen verhindert werden?
Die Bahnsteige, Bahnanlagen und den neu gestalteten Straßenraum harmonisch ins Stadtbild einzufügen ist uns wichtig. Dafür erarbeiten wir gemeinsam mit der Stadt und externen Partnern ein stimmiges Gestaltungskonzept.
Für die Brackweder Hauptstraße und auch zukünftige Hochbahnsteige entwickeln wir einen neuen Bielefelder Bahnsteigtyp, den sogenannten Bahnsteig 2.0 mit modernen Bahnsteigelemente und einem transparenten Glasdach. Im Fokus steht dabei auch für die Mobilitätslinie, dass die Hochbahnsteige städtebaulich ansprechend, barrierefrei und kundenorientiert ins Umfeld integriert werden. Zusätzlich werden die neuen StadtBahn-Haltestellen am Fußwegenetz der Senne und der Sennestadt ausgerichtet. Entlang der L756 tragen die Haltestellen mit neuen Querungsmöglichkeiten an den Zugängen dazu bei, die heute starke Barriere zu entschärfen.
Die Anbindung mit der StadtBahn eröffnet zudem die Möglichkeit, den Raum entlang der Linie neu aufzuteilen und gestalterisch aufzuwerten. Auch die zahlreichen Vorhaben des Integrierten Stadtentwicklungsprogramms (INSEK) in Sennestadt können so unterstützt werden: etwa in ihren neuen Mobilitätskonzepten und einer stadtverträglichen Neugestaltung der Straßenräume mit Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmenden (auch Radfahrer:innen und Fußgänger:innen).
Müssen für die Mobilitätslinie Bäume gefällt werden?
Gemeinsam mit Umwelt-, Bau- und Amt für Verkehr arbeiten wir an einer möglichst eingriffsarmen und stadtgestalterisch-verträglichen Lösung. Unser Ziel ist es, die Betroffenheit in Seitenräume und in die Lebensräume von Mensch und Tier so gering wie möglich zu halten. Dabei berücksichtigen wir auch die Ziele des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (INSEK) für die Sennestadt.
Sollte es zu Baumfällungen kommen, wird es für jeden gefällten Baum eine Ausgleichs- bzw. Ersatzpflanzungen geben.
Wie sieht es mit dem Schallschutz entlang der Linie 1 aus?
Es gibt eindeutige gesetzliche Bestimmungen zum Lärmschutz, welche die Mobilitätslinie einhalten muss und wird. In einem externen Lärm- und Erschütterungsgutachten werden die zukünftigen Belastungen berechnet. Bei Überschreitung der rechtlich festgelegten Grenzwerte werden Maßnahmen zur Reduzierung festgelegt. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, wie der Lärmschutz umgesetzt werden kann, wie z.B. der Bau von Rasengleisen, elastische Schienenlagerung, Einsatz von Schmieranlagen oder auch der Einbau von Schallschutz vor oder an Gebäuden. Welche Lösungen umgesetzt werden, hängt von der jeweiligen Örtlichkeit und Machbarkeit ab. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens werden dann alle Planungen zum Thema Lärmschutz und deren Wirkungen detailliert überprüft und von der zuständigen Behörde in der Baugenehmigung (Planfeststellungsbeschluss) als Auflage aufgenommen.
Kosten & Bau
Beginn, Dauer und Kosten des Baus
Kosten & Bau
Wie wird die Wirtschaftlichkeit geprüft? Ist die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojekts bereits nachgewiesen?
Neben der Schließung der Mobilitätslücke für die Sennestadt ist die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojektes eines unserer zentralen Anliegen. Bereits in einer frühen Phase der Vorplanung hat ein Gutachter die grundsätzliche Wirtschaftlichkeit des Vorhabens festgestellt.
Begleitend zur Vorplanung wurde eine Nutzen-Kosten-Untersuchung durchgeführt, die insbesondere die finanziellen Auswirkungen und den jeweiligen Nutzen der Trassenvarianten untersucht und gegenübergestellt hat. Bei der Vorzugsvariante ist die Nutzen-Kosten-Untersuchung positiv ausgefallen, sodass eine Förderung sehr wahrscheinlich ist.
Parallel zur Genehmigungsplanung wird dann die sogenannte „Standardisierte Bewertung“ durchgeführt. In dieser werden nach einem bundesweit einheitlichen Verfahren die gesamtwirtschaftlichen Kosten und der Nutzen des Projektes ermittelt. Der Nachweis, dass der Nutzen über den Kosten liegt, ist erforderlich, damit das Projekt aus Bundes- und Landesmitteln finanziert werden kann.
Was sind die Baukosten der Verlängerung der Linie 1 und wer trägt die Kosten dafür?
Die Baukosten werden in diesem frühen Planungsstadium aus vergangenen Bauprojekten und unter Berücksichtigung möglicher Kostensteigerungen abgeschätzt. Es wird zurzeit mit einem Betrag im niedrigen, dreistelligen Millionenbereich gerechnet. Erste detailliertere und belastbare Kostenschätzungen werden erst nach Ende der Entwurfsplanung, also voraussichtlich im Jahr 2025, vorgestellt werden können.
Die Gesamtinvestitionen für die Mobilitätslinie werden bis zu 95 Prozent vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen übernommen. Die restlichen Kosten tragen die Stadt Bielefeld und moBiel. Voraussetzung für die Förderung durch Bund und Land ist jedoch der Nachweis der Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojektes. Bei der ermittelten Vorzugsvariante ist die Förderung sehr wahrscheinlich.
Wird es Anwohnerbeiträge geben? Werden die Anlieger:innen an den Baukosten-beteiligt (Stichwort: KAG-Gebühren)?
Der Neubau einer StadtBahn wird vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen voraussichtlich bis zu 95 Prozent bezuschusst. Die Kosten der neuen StadtBahn-Trasse, die moBiel und der Bund beziehungsweise das Land Nordrhein-Westfalen tragen, können nicht auf die Anlieger:innen umgelegt werden.
Dagegen werden bei bestimmten Sanierungsmaßnahmen erneuerungsbedürftiger Anlagen die Anlieger:innen aufgrund § 8 des Kommunalabgabengesetzes (KAG) NRW von der Stadt Bielefeld an den Kosten beteiligt. Sanierungskosten im Aufgabenbereich des Landes oder Bundes können nicht auf Anwohner:innen umgelegt werden.
Verliert mein Haus oder meine Wohnung nicht an Wert, wenn eine StadtBahn daran vorbeigeführt wird?
Nein. Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs steigert die Attraktivität von Wohnanlagen. Der Ausbau schafft häufig neue Impulse und Investitionen in bestehende und neue Wohngebiete. Mit dem Mobilitätsgewinn kann eine Wertsteigerung von Immobilien verbunden sein.
Wie lange wird die Bauzeit betragen? Welche Bauabschnitte wird es geben?
Eine genaue Gesamtbauzeit kann in diesem frühen Stadium der Planungen noch nicht ermittelt werden: Der StadtBahn-Ausbau wird schrittweise in mehreren Bauabschnitten erfolgen, sodass keine Anwohner:innen über die vollständige Bauzeit von Baumaßnahmen direkt betroffen sein werden.
Ein erster Entwurf eines groben Bauablaufs wird in der Entwurfs- und Genehmigungsplanung entwickelt. Die Festlegung der Bauabschnitte sowie die genaue Baulogistik werden nach Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses im Zuge der Umsetzungsvorbereitung festgelegt.
Wann kann mit dem Baubeginn gerechnet werden?
Wir können aktuell keinen genauen Zeitplan für den Baubeginn der Mobilitätslinie vorlegen.
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den aktuellen Planungsschritt, die Entwurfsplanung voranzubringen, sodass wir im Jahr 2025 den Bürger:innen weitere Ergebnisse präsentieren können. Danach folgt mit der Genehmigungsplanung ein weiterer Schritt, um das Genehmigungsverfahren, das Planfeststellungsverfahren, einzuleiten, voraussichtlich Ende 2025. Für dieses Verfahren ist die Bezirksregierung Detmold als zuständige Behörde verantwortlich. Wie lange das Planfeststellungsverfahren dauert, ist zu diesem Zeitpunkt nicht vorherzusagen.
Nach Erteilung der Baugenehmigung (Planfeststellungsbeschluss) kann dann die Ausschreibung der Bauleistungen und nach der Vergabe der Bau selbst beginnen.
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